Massive Störungen während der Brutzeit

Verhandlungen über Hubschrauberflüge im Frühjahr 2016

Foto: NABU/H. May

 

Seit Mitte März erreichten uns im Frühjahr 2016 zahlreiche Meldungen von Bürgern zu Hubschrauberflügen über Brutbereichen geschützter Vogelarten. Wir haben uns diesbezüglich mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) in Verbindung gesetzt, die wiederum den Kontakt zum Darmstädter Regierungspräsidium sowie zu einer Flugschule in Egelsbach suchte.

 

Am 21. Juni 2016 fand im Otzberger Rathaus ein Gespräch statt, an dem neben zwei Vertretern der Firma Heli Transair Bürgermeister Matthias Weber, René Schallert (Ordnungsamt), Karsten Heinrich (UNB), Undine Niebel (FDP Otzberg) sowie Jürgen Parg und Tanja Keßler (NABU Ober-Klingen) teilnahmen.

 

Wie sich herausstellte, führt die Flugschule aus Egelsbach ihre Start- und Landeübungen in dem ihr zugewiesenen Korridor aus. Der Landeanflug allerdings variiert je nach Windrichtung und führt des öfteren mehrfach über das Vogelschutzgebiet Kühtränke sowie die Brutgebiete Grünsbusch und Mordkaute hinweg – in erlaubter Flughöhe, aber auch in Unkenntnis, dass es sich hier um ein besonders sensibles Gebiet handelt. Die Firma Heli Transair, die blaue Hubschrauber mit silbernen Streifen fliegt, erklärte sich ohne Umschweife bereit, künftig eine andere Einflugschneise zu wählen.

 

Des weiteren wurde angedacht, den zur Verfügung gestellten Korridor weiter in Richtung B 426 zu verlagern. Der NABU und die UNB prüfen nun, ob es schwerwiegende Gründe gibt, die gegen diesen Flugkorridor sprechen würden. Bis dahin verbleibt das Übungsgebiet südlich der Biogasanlage.

 

Am Ende dieses Prozesses soll eine Vorgabe für alle Flugschulen im Umkreis entstehen, die unsere Vögel in Ruhe leben lässt und den Flugschulen dennoch ihre Übungen ermöglicht.

Unsere Bitte: Melden Sie auch weiterhin störende Flugmanöver über sensiblen Bereichen!

Offensichtlich gibt es neben Heli Transair weitere Unternehmen, die in und um Otzberg unterwegs sind. Um sie identifizieren zu können, benötigen wir bei künftigen Hubschraubermeldungen neben Datum, Uhrzeit und Ort auch Angaben über die Farbgebung des Helikopters (z. B. rot-weiß, blau mit weißem Boden o.ä.). Bitte melden Sie Ihre Beobachtung an die NABU Ortsgruppe Otzbergper E-Mail (info@nabu-otzberg.de).